Die Geschichte Börnsens - eine Zeitreise in Bildern





800 Jahre Börnsen

Die Urkunde von 1217 von Bischof Heinrich von Ratzeburg

Mit einer Urkunde vom 24. Mai 1217 bestätigte Bischof Heinrich von Ratzeburg der Kirche zu Bergedorf die Schenkungen des Grafen Albrecht von Ratzeburg nämlich die Befreiung von sechs Hufen in Curslack, Börnsen

Übersetzung der Gründungsurkunde von 1217

Die Gründungsurkunde vom 24.05.1217

Heinrich, von Gottes Gnaden, Bischof von Ratzeburg, sendet allen, zu denen diese Urkunde gelangt, seinen Gruß in Christo Jesu. Das Menschengeschlecht hat sich die Mittel geschaffen, seine Beschlüsse schriftlich niederzulegen, damit sie nicht durch den Ablauf der Zeit, der die Erinnerung verdunkelt, sich Zweifel erhebe, sondern die Unkenntnis der Tatsache durch das Zeugnis des Schriftstückes ausgeschlossen werde.

Wir wünschen daher, dass alle in Christo Wiedergeborenen und Gottesfürchtigen wissen, dass der hochberühmte Graf Albrecht zu Ratzeburg der Kirche in Bergedorf sechs Hufen (geschenkt hat): eine in Curslack, drei in Börnsen und zwei in Wentorf.

Die dort wohnenden Bauern sollen aus allen Abgaben, Steuern und Dienstbarkeiten, die sie belasten, gelöst werden. Sie sollen hiervon ewig frei sein, doch sollen sie insoweit noch mit einer Pflicht belastet sein, dass sie das geschnittenen Holz zur Befestigung der Lauenburg zu liefern haben. Sie sollen keine anderen Dienste leisten und zur Verteidigung des Landstücks, was wigo landwere genannt wird, werden die Bauern der oben genannten Hufen verpflichtet, Beistand (durch Truppen) zu gewähren.

Außerdem ließ der schon genannte Graf (Albrecht), der im Ruhm der Heiligen weiterleben möge, mit seiner Erlaubnis den Bach Bille an diese unsere Kirche in Bergedorf übergeben, um an ihm eine Mühle als Entschädigung für die dortselbst Gott dienenden Priester zu erbauen.

Damit diese so gebührliche und löbliche Schenkung für die schon genannte Kirche unverrückbar feststehe und niemand dieser Erlaubnis widersprechen könne, sichern wir die vorliegende Urkunde durch Anfügung unseres Siegels und belegen diese Schenkung mit unserem Bann und sichern sie durch das Ansehen, das wir genießen, für diese Kirche. Ferner sichern wir der schon öfter genannten Kirche in Bergedorf alle Besitztümer zu, die ihr als erste Gründungseinrichtung gegeben wurden, durch gesetzlichen Kauf oder durch Schenkung von Getreuen in Nachfolge des Beispiels, das die frommen Angedenkens, Ysfried und Philipp, Bischöfe von Ratzeburg, gegeben haben, erworben worden sind, sei es, dass die Besitztümer in Zehnten oder in Hufen, in Wiesen und Weiden für Schweine oder aus der Bequemlichkeit der Mühle bestehen, damit die Kirche für die Zukunft gesichert sei.

Wenn aber ein Verruchter und Gott nicht Fürchtender diese Schenkung und ihre Bestätigung anzugreifen versucht, soll ihn das Anathema treffen und er soll auf ewig von der Heiligen Kommunion ausgeschlossen werden.

Dies ist beschlossen worden, in der Synode der Ältesten zu Mölln, wo sowohl Kleriker als auch Laien anwesend waren. Für die Kleriker: Wichmann – Probst von Ratzeburg, der Prior Heinrich, der Kämmerer Gottschalk, der Priester Gottschalk, der Priester Conone, alle Kanoniker der Kirche von Ratzeburg.

Für die Laien: Otto Albo, Northeime von Goldenez, Nicolaus von Below, Werdago von Mölln und viele andere.

Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1217 an den neunten Kalendren des Juni.

Das erste Schulgebäude in Börnsen wurde 1868 an der Stelle des heutigen Rathauses erbaut.

Dieses Foto entstand 1907/1908.

Im Jahre 1910 wurde an gleicher Stelle ein Neubau errichtet.

In dem ehemaligen Schulgebäude befindet sich heute das Börnsener Rathaus.

1957 wurde der Schulneubau am heutigen Standort eingeweiht.

Die Dalbekschule

Im Jahre 1964 kam die Sporthalle dazu.

Über die Zeit waren immer wieder Erweiterungen  des Schulgebäudes nötig. So wurde 1973 und 1977 angebaut und 1993 das Dachgeschoss zu Klassenräumen ausgebaut.
Im Jahr 2006 entstanden weitere Klassenräume, ein Mehrzweckraum und ein Elternsprechzimmer. Die Mensa konnte 2007 eingeweiht werden. Das Lehrerzimmer wurde 2019 erweitert.

1922 entstand das Stift Rosenborg, das sogenannte Dänenstift in Börnsen.

Die Villa, die ursprünglich einem Glasfabrikanten aus Hamburg gehörte, wurde durch großen Einsatz des damaligen hamburgischen Generalkonuls erworben und diente alten und bedürftigen Däninnen und Dänen, die in Deutschland lebten, als Wohnstätte. Das Dänenheim war stets bestrebt, unabhängig zu sein. Neben Küche, Speisezimmer  und Lagerräumen gab es sogar eine eigene Kirche.

1965 wurde das Haus und das zugehörige Grundstück verkauft.

Die Straßennamen Dänenkamp und Dänenweg erinnern an das ehemalige Stift.

Die Gebäude des Stifts Rosenborg heute:

Blick hinauf zum Stift Rosenborg.

Der Eingangsbereich.

Ehemalige Wirtschaftsgebäude.

Im Hintergrund die Kapelle, die auf einem Lagerraum errichtet wurde.

Die Kapelle wurde auf einem Lagerraum errichtet.

Haben Sie gewusst, dass es in Börnsen einmal eine Brauerei gegeben hat?

Und dass das hier gebraute Bier so gut war, dass es bis nach Afrika exportiert wurde?

Ende des 19. Jahrhunderts beschloss die Bergedorfer Waldbrauerei den Bau einer modernen Produktionsanlage in Börnsen. Ausschlaggebend für diesen Standort war die hervorragende Qualität des Börnsener Quellwassers, der wichtigsten Grundlage für ein anständiges Bier.

Allerdings befürchteten die Börnsener Bauern, dass die anfallenden Abwässer ungeklärt auf ihre Wiesen geleitet werden würden.

Daher wurde der damalige Hamburger Baudirektor Andreas Meyer damit beauftragt, eine Kläranlage für die Abwässer zu bauen. Diese Anlage befand sich in der Bahnstraße.

Im Jahr 1894 begann die Bier-Produktion auf dem Gelände, auf dem sich heute die Firma Hensel befindet.


 

So sah das Gelände damals aus...

Die Brauerei mit Betriebsanlagen und Hof. In der Mitte ist die Villa des Brauereidirektors zu sehen.

Flaschen und Verschlüsse

Die Brauerei hatte bei Produktionsbeginn noch einen großen Bestand an Flaschen, auf denen „Waldbrauerei Bergedorf“ eingeprägt war. Daher wurden Porzellandeckel mit der Aufschrift „Waldbrauerei Börnsen“ gefertigt, mit denen die Flaschen verschlossen wurden.

Die Zisterne

Da auf dem Grundstück nicht ausreichend Wasser gefördert werden konnte, wurde oberhalb Am Hellholz eine Zisterne gebaut. Das Wasser wurde von dort zur Brauerei geleitet.

Verkauf der Brauerei

1918 wurde die Brauerei vom Bürgerlichen Brauhaus Hamburg übernommen, das noch bis 1920 Bier in Börnsen braute. Die damalige Wirtschaftskrise führte zur Aufgabe der Produktion in Börnsen. Das Brauhaus wurde später an die Holsten-Brauerei verkauft.

Bei der Arbeit...

Innenansicht der Waldbrauerei Börnsen. Hier wurden die Fässer gereinigt.

Transport

Mit Pferdewagen wurde das Bier versandt.

Werbeplakate der Waldbrauerei

Bier war ein wichtiges Getränk zum Durstlöschen. Aufgrund seines Alkoholgehaltes war es keimarm. Da Abfälle und Fäkalien damals häufig in Flüssen und Bächen entsorgt wurden, war das Wasser ungenießbar. Daher tranken auch junge Menschen häufig Bier.

Soldaten aus dem 1. Weltkrieg löschten ebenfalls ihren Durst mit Bier.

Werbung in der Zeitung

In der Zeitung wurde der Tag des Anstichs bekannt gegeben.

Briefbogen der Brauerei

Auf dem Briefbogen ist die Brauerei aus der Vogelschau zu sehen. Für ihr gutes Bier hat die Waldbrauerei Medaillen gewonnen. Diese sind auf dem Briefbogen abgebildet.

Stammaktien

Hier ist eine Stammaktie im Wert von 1000 Mark vom 23. November 1891 zu sehen.

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